Die Emilia Romagna.
Die Vielfalt an Weinen ist in fast keinem anderen Land so ausgeprägt wie in Italien. Hier wird in jeder der 20 Regionen Wein angebaut. Und jede dieser Regionen hat dabei ihren eigenen Stil, und auch eigene Rebsorten die nur in dieser Region kultiviert werden.
Daher ist Italien für jeden Weinenthusiasten ein Land mit so vielen verschiedenen Weinen, die es (alle) zu entdecken gilt. Aus diesem Grund, und auch weil wir natürlich gerne Weine dieser Regionen probieren wollen, haben wir die Serie „Weinregionen Italiens“ aufgelegt. Natürlich zeichnen sich die Regionen Italiens nicht nur durch die Weine aus, sondern bieten auch kulinarische Spezialitäten.
Im Rahmen unserer Serie wollen wir neben den Weinen auch die Spezialitäten und vielleicht hin- und wieder mal ein Rezept oder eine Idee zum Nachkochen präsentieren.
Im ersten Teil wollen wir den Fokus auf die Emilia-Romagna legen. Diese Region, auch der „Bauch Italiens“ genannt, ist neben dem Weinbau auch an anderen Stellen kulinarisch was geboten. Da fallen einem zunächst mit Städten wie Parma und Modena gleich der Parmesan, der Parmaschinken und der Aceto Balsamico Tradizionale ein.
In der Region dominieren die Rebsorten Albana, Sangiovese und Trebbiano, aus denen Weine von eher leichterem Charakter gemacht werden. Erwähnung muss natürlich auch der Lambrusco finden. Bei dem Begriff Lambrusco werden sich bei dem einen oder anderen sicherlich die Nackenhaare aufstellen. Aber neben dem meist süßen „Massen-Lambrusco“, wie er als kostenlose Beigabe zur Party-Pizza des örtlichen Pizzadienstes bekannt sein dürfte, wird in der Region auch Lambrusco gemacht, der sich nicht hinter fettigen Pizzakartons zu verstecken braucht.
Die berühmtesten DOC-Gebiete in denen Lambrusco angebaut wird sind der Lambrusco di Sorbara, Lambrusco di Grasparossa di Castelvetro, Lambrusco di Salamino di Santa Croce und der Lambrusco di Reggiano aus der Gegend um Modena. Trocken ausgebaut, kräftig dunkelrot und mit leichter oder betonter Kohlensäure sind auch Lambruschi für jeden interessierten Weinfreund eine wahre Freude.
Wir werden uns hier sicherlich irgendwann mal mit dem Lambrusco im speziellen beschäftigen, denn dieser Wein kann deutlich mehr als man ihm derzeit in Deutschland zutraut.
Der Albana di Romagna ist der erste Weißwein der in Italien die DOCG-Auszeichnung erhielt. In allen Varianten von trocken bis süß ausgebaut ist dieser Wein jedoch nur als Passito interessant.
Für die deutschen (Weiß-) Weinfreunde muss natürlich auch noch auf den Riesling Italico aus dem Anbaugebiet Colli Bolognesi di Monte San Pietro hingewiesen werden. Dieser strohgelbe Welschriesling wird hier gerne auch mit Trebbiano verschnitten und sollte jung getrunken werden.
In der Provinz Modena wird auch der berühmte Nocino, der aus grünen Walnüssen angesetzte Likör hergestellt; meist in kleinen Betrieben, die auch Lambrusco und Aceto Balsamico machen.
Noch mal zum „Bauch von Italien“. In der Hauptstadt der Emilia-Romagna, in Bologna liegt wohl der Ursprung der Tortellini, mit Hackfleisch gefüllte Teigtaschen, die entweder in Fleischbrühe oder in Sugo Bolognese, einer Soße aus Tomaten und Hackfleisch gegessen werden. Obwohl die im Veneto liegende Stadt Valeggio sul Mincio ebenfalls für sich in Anspruch nimmt die Tortellini erfunden zu haben.
Auch die berühmte Mortadella kommt aus Bologna.
Im Allgemeinen ist die Emilia-Romagna für die eher deftigen, fettreicheren Gerichte berühmt. Der gerne in Italien zu Weihnachten gegessen Zampone, der gefüllte Schweinefuß stammt ebenfalls aus dieser Region.
Hören Sie auf Ihren und auf den Bauch von Italien und genießen Sie z.B. die typischen Tortellini bolognesi in brodo, eine gefüllte Zampone oder einfach nur ein Glas Lambrusco.