Ein Selbstversuch mit Anleitung!
Jedes, auch noch so großartige Essen hat irgendwann ein Ende. Und dann gibt es in der Regel noch eine Süßspeise. Der Italiener ist da eigentlich sehr einfallsreich wenn es um mehr oder weniger kalorienreiche, süße Nachspeisen geht.
Aber was tun, man möchte doch auch bei der Nachspeise nicht auf den geliebten Wein verzichten und auf Cola umsteigen. Und genau an diesem Punkt erinnern sich wohl die meisten jetzt an den bitteren und gar nicht so süßen Geschmack als man mal einen Löffel Tiramisu mit dem eben noch so leckeren und mindestens genauso trockenem Cabernet runtergespült hat.
Um jetzt nicht in lange Erklärungen abzuschweifen und über verwirrte Geschmackspapillen zu diskutieren, die uns die gustatorische Wahrnehmung verhageln, halten wir einfach die folgende Regel fest:
Der Wein sollte süßer sein, als das Dessert mit dem er serviert wird.
Verstanden. Gut, ein Beispiel bitte. Das wurde natürlich auch wieder im Selbstversuch mutig erprobt. Backen wir uns zunächst einmal einen Kuchen, eine Torta della Nonna.
Einen Mürbteig bekommen wir noch hin, und rollen diesen zu zwei Scheiben von je ca. 26cm Durchmesser bei einer Dicke von etwas 3mm aus. Den Rest rollen wir zu einer Teigrolle mit einer Länge von etwa Pi(e)*26cm (80cm).
Für die Füllung unserer Torta della Nonna kochen wir unter rühren etwa 350ml Milch, 4-5 Esslöffel Mehr mit dem Mark einer Vanilleschote auf. Das ganze bei kleiner Hitze für etwa 5m köcheln lassen. 4 Eigelb, 80g Zucker und den Abrieb einer unbehandelten Zitrone in einer Schüssel mischen. Die Mischung geben wir unter ständigem Rühren in die heiße Milchmischung und bringen es fast zum Kochen. Dann ziehen wir den Topf vom Feuer und rühren noch etwa 2 Minuten weiter. Durch ein Sieb in eine Schüssel gestrichen kann die Creme auskühlen.
Den Teigboden auf ein Backblech geben oder in eine Tortenform legen. Eingestochen mit einer Gabel wird verhindert, dass sich der Teig beim Backen wölbt. Mit der Teigrolle einen Rand formen. Die Creme in die Torta gießen und mit dem Deckel verschließen. Den Deckel mit Eiweiß bestreichen und mit Pinienkernen bestreuen und andrücken.
Dann noch den Deckel einstechen, damit sich auch hier nichts aufbläht, und für etwa 40 Minuten im, auf 180°C vorgeheizten Backofen, backen.
Während unsere Torta della Nonna nun abkühlt nutzen wir die Zeit für den Gang in den Keller und holen uns einen Malvasia dolce, vorzugsweise von der Tenuta La Piccola aus Montecchi Emila. Dieser weiße Süßwein bietet geschmackliche Anklänge an Aprikosen und Zitrusfrüchte. Eine überzeugende, aber nicht absolut dominierende Süße rundet den Geschmack ab.
Die Kombination aus der leichten Zitrusnote der Torta della Nonna mit dem süßen Malvasia passt hier perfekt zusammen. Und keine Spur vom gefürchteten bitteren Geschmack.
Übrigens ist die Torta della Nonna sozusagen eine Oma im Schafspelz. Denn anders als der Name vermuten lässt ist die Torta della Nonna nicht von eine netten italienischen Nonna erfunden worden, sondern wurde vom italienischen Koch Guido Samorini kreiert.