Ein Manifest für das einfach Gute.
Es gibt Momente im Leben, da stellt man sich selber die Frage warum das was man da gerade isst so gut ist. Einfach gut eben.
Zu den guten und einfachen Dingen gehört auch das Gericht, um das es sich hier heute dreht. Spaghetti al pomodoro. Nudeln und Tomatensauce, vielleicht Knoblauch und Basilikum, das war’s. Ganz einfach? Auch hier gibt es natürlich wieder Streit. Jeder macht seine Spaghetti al pomodoro etwas anders. Ein wenig mehr Pfeffer, weniger Basilikum und vielleicht auch gehackten oder ganzen Basilikum. Eine Wissenschaft. Wir vertreten hier aber die Meinung, jeder sollte seine Spaghetti al pomodoro so machen wie er sich das vorstellt. Seien Sie ein Pasta Partisan!
Doch was macht nun die Spaghetti al pomodoro so gut, wenn sie doch so einfach sind? Neben einer fundamentalistisch gelebten Zutatenpolitik natürlich, und von allen unbestritten, die Frische und die Qualität der Zutaten.
Natürlich kann man sich der Pasta al pomodoro auch aus dem Variete der Fertiggerichte bedienen. Dann hat man Tomatenmark und gefriergetrockneten Basilikum. Nein, als Pasta Partisan macht man sich die Spaghetti al pomodoro selber, und verteidigt seine Kreation mit Leib und Leben!
Anleitung zur Revolution im Kochtopf… Das Rezept:
Pro Person sollte mit etwa 125g Spaghetti als Hauptgang oder 70g als Vorspeise gerechnet werden. Tomaten aus der Dose bieten hier und im Allgemeinen immer eine gute Basis für alle Saucen. Bei der Wahl der Tomaten aus der Dose kann man gerne mal eine Reihe der angebotenen Produkte kaufen und macht einen Tomatentest. Welche sind aromatisch, welche wässrig oder zu süß. Hat man seinen Favoriten gefunden, ist auch herausgefunden wie viel Gewürz die Tomaten noch brauchen.
Für unsere Spaghetti al pomodoro brauchen wir dann noch Olivenöl, natürlich nur das allerbeste… Auch hier kann man wieder Partisan sein. Ein gutes, qualitativ hochwertiges, kaltgepresstes Olivenöl zu kaufen ist sicherlich richtig, aber es muss nicht das teuerste sein. Es reicht hier das Öl zu nehmen, das dem Koch auch schmeckt. Machen Sie also neben dem Tomatentest auch gleich den Test für Ihr Olivenöl.
Zuletzt brauchen wir dann noch Basilikum. Probieren Sie vor dem Kauf. Schmeckt es, so wird gekauft. Ihr Gemüsehändler wird Sie mit anderen Augen sehen, wenn Sie ihn um eine Kostprobe seines Basilikums bitten. Oder mit verdrehten Augen, kommt halt auf den Gemüsehändler an. Schnuppern Sie dann noch am Knoblauch, den wir hier auch benötigen, können Sie sich seiner Be- oder Verwunderung sicher sein.
Die Pasta kocht natürlich in ausreichend, und ich meine hier viel mehr als nur ausreichend Salzwasser, bis sie al dente sind.
Vor der Pasta wird jedoch die Sauce angesetzt. Die Tomaten aus der Dose werden mit einem Pürierstab oder im Mixer bis zur gewünschten Zerstückelung püriert. So hat jeder die Konsistenz die er sich wünscht. Die in Scheiben geschnittene Knoblauchzehe wird in Olivenöl leicht angeschwitzt. Unsere gestückelten Tomaten aus der Dose dazu und kochen lassen bis die Pasta fast fertig ist. Dann werden einige Blätter Basilikum im Bund dazu gegeben und köcheln noch leicht mit. Der Geschmack der dabei an die Sauce abgegeben wird ist unwiderstehlich. Mit etwas Nudelwasser kann die Sauce, falls zu stark eingekocht geschmackvoll verdünnt werden. Danach ist auch der probate Zeitpunkt mit Salz und Pfeffer und vielleicht etwas Zucker zu würzen. Wie viel Zucker gebraucht wird, ist ja bereits im Tomatentest herausgefunden worden. Ein SpritzerAceto Balsamico kann hier den Geschmack noch deutlich hervorhebe.
Die Nudeln werden aus dem Topf in die Pfanne mit der Sauce gegeben und durchgeschwenkt. Mit etwas Basilikum kann serviert werden.
Dazu würde ein fruchtiger, junger, Rotwein passen, der nicht zuviel Säure mitbringt.
Lassen Sie sich Ihre eigene Revolution der Einfachheit schmecken…